Der Morgen startete mit dem Halt in Sioux Outlook - wieder ahead of schedule. So ging ich zunächst frühstücken und währendessen machte sich der Zug wieder auf die Reise. Also ging es direkt danach in den Dome - heute gab es eine ganz andere Landschaft zu bewundern. Wir fuhren durch die Wald und Seen-Landschaft in Ontario. Zwischen verschneiten Bäumen gibt es immer wieder meist zugefrorene Seen zu sehen. Im Laufe des Vormittags begegneten wir auch unserem Schwesterzug, Zug 1, auf dem Weg nach Vancouver.
Ein Teil der Namaygoosisagagun First Nation lebt in Collins am Ufer des Collins Sees. Es gibt keine fest eingerichtete Straßen oder andere dauerhafte Wege außer der Eisenbahn dorthin - The Canadian ist somit ein essential service für den Ort. Der Zug fährt dort immer langsam um ggf. Menschen oder Postsäcke oder ähnliches mitzunehmen.
Während der erste transkontinentale Zug von Canadian Pacific Railway durch Kanada bereits am 28. Juni 1886 fuhr, gibt es den heutigen "The Canadian" erst seit 70 Jahren. Der Zug wurde zunächst noch von Canadian Pacific Railway betrieben, aber ab 1978 hat Via Rail den Betrieb übernommen. Am 24. April 1955 fuhr der erste "The Canadian" mit den heutigen Wagen von Küste zu Küste - diese Gelegenheit musste geiert werden. So gab es einen kleinen Vortrag über die Geschichte des Zuges, eine Dokumentation aus den 50er Jahren über den Zug wurde gezeigt, es gab Live-Musik und natürlich wurde gemeinsam angestoßen. Zu guter Letzt hat jeder Fahrgast eine kleine Urkunde erhalten. In diesem Sinne:
Garniert wurde dieser Nachmittag mit einer landschaftlich traumhaft schönen und kurvenreichen Fahrt duch riesige Wälder entlang an Seen und Flüssen. Da wir zu früh bei unserem abendlichen Stopp in Hornepayne waren, hatte ich dort mehr als genug Zeit in aller Ruhe unseren Zug von außen zu fotografieren - die hier verewigten Wagen waren dabei "meine Wagen", in denen ich mich regelmäßig aufgehalten habe. Dabei kam ich auch kurz mit dem Lokführer ins Gespräch, der uns bis Hornepayne gefahren hatte. Umso schöner war die Überraschung, dass er als Fahrgast an Bord blieb und mein Tischnachbar beim letzten Abendessen war.