Wenn man früh ins Bett geht, kann man früh aufstehen, also war ich schon um sechs im Aussichtsdome. Es war bereits hell und man konnte erste Berge sehen - auch wenn es noch nicht die Rockys waren. Nachdem wir um kurz nach halb sieben die Rainbow-Falls gesehen haben, ging es zum Continental Breakfast - da wir über die Mittagszeit in Jasper waren, gab es heute ein frühes Frühstück und danach einen langen Brunch und nicht wie sonst üblich ein Frühstück und danach Mittagessen.
Nach dem Brunch ging es weiter die Rockys hinauf über die höchste Stelle der Reise auf 3710 Fuß über Meereslevel weiter Richtung Jasper. Unterwegs gab es sogar einen Schwarzbären zu sehen, den ich allerdings nicht gesehen hatte. Wie immer begegneten uns auch regelmäßig Frachtzüge - ab und zu hatten wir sogar das Glück, dass diese Züge auf uns warteten und nicht - wie sonst üblich - andersherum.
In Jasper kamen wir mit etwas Verspätung an, sodass wir nur eine Stunde Aufenthalt hatten. Die Bergluft genießend wanderte ich etwas durch die Stadt und machte jede Menge Fotos. Im Westen der Stadt sind die Auswirkungen der Wildfires im letzten Jahr überdeutlich - ein Drittel der Stadt wurde zerstört.
Als der Zug losfuhr, hatten sechs Passagiere die Abfahrt verpasst - diese wurden mit dem Taxi zur nächsten Stadt gebracht und hatten das zweifelhafte Vergnügen etwa 100€ fürs Taxi ausgeben zu dürfen. Nach Jasper sahen wir zwei Elchherden und zweimal Big Horn Sheeps - die Zwergziegen hielten sich leider etwas versteckt. Aber bald ging es schon durch "Disaster Point", den Tunnel, der uns aus dem Jasper National Park brachte und kurz darauf konnten wir die Rockys nur noch hinten aus dem Fenster beobachten.
Auf der Fahrt weiter durch die Provinz Alberta gab es einen kleinen Vortrag über Alberta und lernten einige beeindruckende Fakten - unter anderem, dass ein einzelnes Ölsand-Ölgebiet (bei Fort McMurray) größer ist als das ganze UK. Ansonsten lebt Alberta von seinen natürlichen Rohstoffen - Öl, Erdgas, Landwirtschaft, Holz, Kohle und Tourismus in den Rockys. Ich hatte mich fürs Dritte Seating im Speisewagen angemeldet - aber das fiel aus, sodass ich im zweiten gelandet bin. Letzte Station des Abends war Edmonton - das Abendessen haben wir im Rangiervorfeld verbracht, bevor es schließlich in den (weit außerhalb der Stadt liegenden) Bahnhof ging.
